Saison 2001/2002

1:2

Datum:	Samstag, 24.11.2001
Spieltag:	14
Stadion:	Millerntor St. Pauli Hamburg
Zuschauer:	20.735 (ausverkauft)
Schiri:	Herr Merk aus Kaiserslautern
Aufstellung FC:	Pröll     Cullmann Song   Cichon Zellweger   Reeb (58. >)   Springer     Dziwior (> 57.)           Sinkala (79. >)         Lottner (> 79.)     Scherz (90. >)           Reich (85. >)   Kurth     Sichone (> 85.)
Tore:	0:1 Andrew Sinkala, 29. Minute (Video) 0:1 Marc Zellweger, 31. Minute (Video) 1:2 Cory Gibbs, 88. Minute
Spielbericht:	Das Spiel in Pauli durfte ich leider nur bei PW verfolgen. Zu gerne wäre ich in die Hansestadt geerist um dem Abstiegskrimi beizuwohnen, aber es hat leider nicht geklappt. Naja, optimistisch wie immer (was auch sonst gegen den Tabellenletzten) und in Gedanken an unseren letzten 2:1-Sieg in Pauli (als ein gewisser Donkov den Siegtreffer erzielt hat) sass ich bei meinem Onkel im Sessel und habe mitgefiebert. Mutig wie Ewald nunmal ist spielten gleich beide Neuzugänge Zellweger uns Song (der erst einmal mit der Mannschaft trainiert hatte) auf der den beiden Manndeckerpositionen. Cichon war mal wieder Libero, Culli spielte weiter rechts draussen. Vorne musste leider Kreuz weichen, Scherz, Reich und Kurth durften ran. Da Lotte noch nicht ganz fit war, spielte Sinkala zentral. Das Spiel begann mit einem leichten Übergewicht für die Gastgeber. Chancen hatten sie zwar nicht, aber sie begannen forsch. Unser neuer Abwehrhühne Song packte in der ersten Viertelstunde gleich vier oder fünf Grätschen aus, die nicht schön waren und sich an der Grenze zur Legalität befanden. Schon jetzt bekam ich Angst, dass wir wieder nur zu zehnt zu Ende spielen dürfen, aber er nahm sich danach etwas zurück... Nach rund 20 Minuten bakamen die roten das Spiel besser in den Griff und gingen nun selber zum Angriff über. Zunächst setzte Culli einen Kopfball an den Querbalken, danach senste Cichon aus sechs Metern über die Kugel nud pöhlte ihn auf die Herbertstrasse ;o))). Es wurde klar das die Pauli-Abwehr noch grössere Probleme mit hohen Bällen hat als wir. Pauli-Keeper Bulat spielte dann einen Rückpass geradewegs zu Marco Recih, aber der kam nicht mehr richtig zum Schuss ud konnte nicht einnetzen. Dafür ging es nur Sekunden später gut. Sinkala spielt im Mittelfeld den Ball steil nach rechts zu Scherz. der geht bis zur Grundlinie und flankt genau auf Kurth, der viel im Mittelfeld und am Ende auch in der Abwehr rackerte. Aber anstatt aus fünf Meter selber einzunetzen, legt er clever auf den mitgelaufenen Sinkala ab und der muss die Pille nur noch eindrücken. Das 0:1 - Riesenjubel auf dem Millerntor und im Wohnzimmer meines Onkels. Zu diesem Zeitpunkt war die Führung auch hochverdient. Nur wenige Sekunden später wird Scherz in Höhe der Eckfahne gefoult. Reich, der gut spielte und alle Ecken und Freistösse trat, spielt einen scharfen, flachen Ball auf den ersten Pfosten und Zellweger spitzelt ihn in die kurze Ecke! Was für ein Einstand! Wenn das so gewollt war's weltklasse! Nach diesem Doppelschlag war Pauli komplett verunsichert, ein erneuter Ball von Bulat trifft Reeb, der auf einmal am 16er völlig frei und ohne jeden Gegenspieler mit der Kugel steht. Aber anstatt ins leere (!!!) Tor zu laufen, schlenz er leider vorbei. Au weia, das wär's schon gewesen! Danach noch ein Kopfball von Cichon an die Latte, dann war Pause. Nach der Pause schalteten unsere Jungs dann leider einen Gang zu viel runter. Pauli übernahm komplett die Kontrolle und war am Drücker. Zum Glück sind deren Stürmer noch grössere Graupen als unsere und es blieb lange beim 2:0 für uns. Hinten war häufig totales Chaos und nicht selten bedurfte es einem "dazwischenhauen" von Song, bis die Situation geklärt war. Spätestens aber der 60. Minute hätte man alle nicht-Abwehrspieler auswechseln können, denn ALLE, die noch in der ersten Hälfte so bravurös nach vorne gekämpft hatten, wirkten nun völlig platt! Nach einem groben Fehler von Markus Pröll, der einen Flankenball im 16er einfach wieder fallen liess, traf Amadou nur die Latte für die Gastgeber. Es wurde immer enger für die Roten und drei Minuten vor dem Ende fiel dann auch das 1:2, ein unhaltbarer Kopfball genau in den Winkel. Zum Glück flog in der nächsten Situation ein Paulianer nach einer Grätsche von hinten mit rot vom Platz, was weitere Zeit brachte. Als der Schiri endlich ein einsehen hatte und dieses Kampfspiel beendete, war der Jubel natürlich riesengross! Endlich mal wieder gewonnen! Die Neuen haben sich gut eingefügt, darauf kann man aufbauen! Jetzt müssen aber trotzdem noch weitere Punkte bis zum Winter her, sonst war dieser Sieg leider wertlos! Also, auf geht's Jungs! - CH Wieviel Dusel kann man eigentlich haben??? Das ist eigentlich mein Fazit, dass ich aus dieser Partie ziehe und somit gleich mal vorab hier reinschreibe, bevor es dann mit dem wirklichen Bericht losgeht. Wieder einmal fünf Jahre gealtert durch pure Anwesenheit bei einem FC-Spiel ... und das noch in meinem Gesundheitszustand, wo ich mich doch nur mit einer dicken Ladung an Medizin und Vitaminen überhaupt auf den Weg machen konnte. Nehmen die FC-Spieler denn überhaupt keine Rücksicht mehr auf einen? *gg* Aber fangen wir ganz vorne an, denn die Anreise verlief ja gewohnt super. St.Pauli eben, denen unsere Fanfreundschaft noch durchaus bekannt ist. Dabei ist dieses Spiel ja genauso ein absolutes Endspiel gewesen, wie es für unseren FC der Fall war. Nur allerdings war man am Millerntor im Grunde schon darauf vorbereitet, mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Einige FC-Fans dagegen haben sicherlich mit einem ganz anderen Saisonaufmarsch gerechnet und auch ich habe gehofft, unter ganz anderen Voraussetzungen hier am Kiez auftreten zu können und notfalls auch grossgönnerisch die Punkte an der Elbe zu lassen (nee, nicht wirklich). Auf jeden Fall wurde schon auf der Hinfahrt ordentlich gefeiert, wobei ich leider ziemlich teilnahmslos zusehen musste, denn mir brummte echt noch der Schädel von all den Präparaten in mir. Am Stadion angekommen fand man sich schnell wieder zurecht, denn aller Aufstiegstrubel ist an der charmanten Bruchbude Millerntor nahezu spurlos vorbei gezogen und exakt wie vor zwei Jahren präsentierte sich die schäbige Arena im gleichen Zustand, wie noch in unserer Aufsteigssaison. Hier wurde kein Pinselstrich bemüht und keine Fassade modernisiert ... nix. Im Grunde ein Regionalligastadion, dazu noch die Kult-Anzeigetafel mit Umhängetafeln und einer Stehplatzgeraden (!!!) für die Die-Hard-Paulifans.... wo gibt es das noch? Stehplatzgerade!?!? Geil !!! Fix noch das sehr geile Stadionheft gekauft, dass im Gegensatz zu anderen Stadionheften nicht mit allgemein bekannten Blabla zur Gastmannschaft gefüllt wird, sondern in dem wirklich mal Hintergrundinfos drinstehen und man auch merkt, dass hier echte Fans am Werk sind. Die zwei Mark für das Pauli-Stadionheft sind immer sehr gut angelegtes Geld, was ich hiermit auch mal lobend erwähnen will. Im Stadion selbst dann Bruchbude pur. Leicht schlammiger Untergrund im pickepackevoll gefüllten Gäste-Stehplatzblock (ausverkauft), aber immerhin verbieten die Paulianer den Gästefans keine Schwenkfahnen oder Doppelhalter. Muss man ebenfalls mal lobend erwähnen, denn in anderen Stadien werden solche Utensilien, die zur Stadionatmosphäre ganz einfach dazugehören, ja immer mehr verboten. Dann folgten die Aufwärmspielchen der Teams und man erkannte schnell anhand der kurzen Hosen, wer in der Startelf stehen sollte und wer nicht. Unsere beiden langhaarigen :-) Neuzugänge Zellweger und Song jedenfalls wurden von Ewald Lienen ins kalte Wasser geworfen und durften von Beginn an ran. Ob sowas gut gehen kann? Nunja, wurde Moses Sichone damals nicht auch einfach in die Startelf reingeworfen, ohne grosse Trainingseinheiten zuvor??? Jedenfalls klappte es bei Moses ja auch ganz gut und unsere beiden Neuen sollten ihre Sache heute auch mehr als ordentlich machen. Vor allem Rigobert Song, der unserem Libero und Abwehrchef Thomas Cichon den Titel "Grätschengott" gleich in der Anfangsviertelstunde souverän abnahm, zeigte gleich vollen Einsatzwillen und riss dadurch sicherlich den einen oder anderen leicht schläfrigen FC-Akteur mit. Prima, auch wenn es im Grunde auch traurig stimmt, dass man hundertprozentigen Ehrgeiz erst wieder durch frisches Blut im Kader neu entflammen muss. Auf jeden Fall erkonterte sich unser FC gleich in der zehnten Minute gute Chancen durch Cullmann (Kopfball) und Cichon (Torschuss), die Partie verlief insgesamt aber eher ausgeglichen. Auch die Paulianer hatten einige Flanken und Schüsse zu vermelden, die aber hamlos verpufften. Der FC-Doppelschlag durch Sinkala und Zellweger kurz hintereinander waren dann eine konsequente Chancenauswertung, während Jörg Reeb dann aber wiederum nach einem Katastrophenabschlag des Paulikeepers Bulat eben jene Konsequenz komplett vermissen liess. Mensch Jörg, so ein Ding muss doch sitzen!!! Mit einem eigentlich beruhigenden 0:2 ging es in die Pause, doch die zweite Hälfte wurde dann zur reinen Abwehrschlacht. Während die Hanseaten zum Sturmlauf bliesen (auch verstärkt durch einen eingewechselten dritten Stürmer), gelangen unserem Team so gut wie keine Entlastungsangriffe mehr und die durchaus vorhandenen Konterchancen blieben schneller stecken, als sie überhaupt richtig anrollen konnten. Flanke um Flanke segelte in den FC-Sechzehner und man konnte sich bei Pröll, Song, Cichon, Zellweger, Querlatte, dem Pauli-Unvermögen und dem Fussballgott bedanken, dass der Anschlusstreffer erst zwei Minuten vor Abpfiff einschlug. Mit der dann wohl aufkommenden Euphorie und den immer lauter werdenden Paulifans im Rücken hätte man den Sieg sicher nicht mehr über die Zeit gelogen. Fazit: Die drei Punkte sind im Sack und nur das zählt letztlich, denn kein Schwein fragt später mehr nach, mit wieviel Dusel diese Punkte eingefahren wurden. Unsere zwei Neuen haben ihre Nagelprobe auch bestanden, wenngleich man auch noch ein paar weitere Spiele zur wahren Einschätzung abwarten sollte. Hurra, der Anschluss ist geschafft, jede Euphorie ist angesichts des wackeligen Zittersieges aber völlig unangebracht. - Rume

Für mehr Infos kleines Bild anklicken!!!