Datum:	Samstag, 25.02.2006
Spieltag:	23
Ausgangslage:	1. FC Köln: 18. Platz, 15 Punkte, 28:47 Tore Bayer Leverkusen: 10. Platz, 28 Punkte, 37:37 Tore
Stadion:	Rhein Energie Stadion Köln
Zuschauer:	50.000
Schiri:	Thorsten Kinhöfer aus Herne
Aufstellung FC:	Bade                 Sinkiewicz Zivkovic Alpay   Scherz (71. >)       Lell Szabics (> 71.)                       Grammozis               Streit   Cabanas   Podolski               Streller
Tore:	0:1 Dimitar Berbatov, 67. Minute 0:2 Andrej Voronin, 70. Minute 0:3 Jaczek Krzynowek, 83. Minute
Spielbericht:	Karnevalssamstag gegen Leverkusen - eigentlich ein schöner Termin, wenn die Lage nicht so brenzlig gewesen wäre. Fünf Punkte fehlten auf den ersten Nichtabstiegsrang, und die Serie von 18 Spielen ohne Sieg stand immernoch ganz vorne in allen Schlagzeilen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt waren die neu eingeführten Vorkontrollen vor dem Betreten des Stadions erstmal sehr löblich. Längere Staus konnte ich jedenfalls nicht mehr beobachten. Drinnen gab es dann einen Blick auf den neu verlegten Rasen: Und der sag leider aus, als hätten ihn schon 5 Footballteams am Vormittag bearbeitet. Eine absolute Katastrophe für ein neues Grün. Wie auch immer, Trainer Latour hielt an seinem System fest und machte nur eine kleine Änderung: Lell wechselte auf die linke Seite und Scherz bekam auf rechts seine Chance. Leverkusen hatte eine von den Namen her schon sehr gut besetzte Elf am Start, inklusive dem permanent ausgepfiffenen Ex-Geissbock Andrej Voronin. Beide Teams gingen zu Beginn forsch zur Sache und suchten die Flucht nach vorne. Beim FC wirkte aber alles eher unsortiert und nur per Zufall mal zwingend, wogegen Bayer immer schnell nach vorne spielte und Berbatov dabei in alleine in der ersten Hälfte geschätzte 20 Mal ins Abseits lief. Und ich dachte immer Ailton wäre in dieser Kategorie führend... Zwei Mal kam Berbatov jedoch auch ohne Pfiff davon, einmal nach grausamem Stellungsfehler von Zivkovic, einmal nach feinem Pässchen von Schnix Schneider. Aber beide Male war Alex Bade, der nun wohl für die letzten 12 Spiele das Tor hüten wird, rechtzeitig zur Stelle. Wirkliche Chancen hatte der FC in der ersten Hälfte nicht. Einmal sah es so aus, als wenn sich Juan etwas zu heftig gegen Streller aufgestützt hatte, aber der Elfmeterpfiff blieb aus. Die sonstigen Offensivbemühungen beschränkten sich im Grossen und Ganzen auf lange, hohe Bälle in Richtung Streller, der aber zumeist allein gelassen immer ins Nichts verlängerte. Einmal hatte Podolski das richtige Näschen, konnte aber von Novotny im letzten Moment noch gebremst werden. Aus dem Spiel heraus gab es nichts gefährliches beim FC zu sehen. Immer nur klein-klein, kaum über die Aussen und dann oft noch mit individuellen Fehlern. Kollege Scherz war zudem ein Totalausfall, er brachte offensiv nichts zu Stande und machte seine Seite defensiv auch nicht dicht. Höhepunkt der ersten Hälfte war ein Strauchler von Alpay, der beim Versuch den Ball zu holen in der Leverkusener Ersatzbank landete, dabei von Roque Junior in den Schwitzkasten genommen wurde und dafür genau wie der Leverkusener Ersatzspieler den gelben Karton sah. Die allgemeine Stimmung war deutlich zu erkennen, als in der Halbzeit die "Höhepunkte" der ersten Hälfte angekündigt wurden, und ein Raunen durch die Menge ging, da es im Prinzip keine Höhepunkte gegeben hatte. Zur Pause hatte ich noch Hoffnung, dass Latour mit ein, zwei Wechseln etwas ändern würde, aber es änderte sich bis auf die Spielrichtung rein gar nichts. Eine Zufallschance für Podolski, der nach einer Ecke am langen Eck frei zum Schuss kam und den Ball mit voller Wucht ans Aussennetz knallte, war mit die beste Chance für den FC. Danach hatte Lell noch eine gute Chance, als er von links an drei Gegenspielern vorbei in die Mitte zog und mit rechts nur knapp über das Tor zielte. Danach kam lange gar nichts mehr. Bayer spielte weiter seinen Stiefel runter und wollte wohl den Rekord für Abseitsstellungen in einer Partie brechen. Doch dann, 20 Minuten vor Schluss, standen die Gästestürmer zwei Mal nicht im Abseits und Berbatov sowie kurz darauf Voronin entschieden das Spiel mit Leichtigkeit. Auf den Rängen begann der erste Teil der Massenflucht des Publikums. Wieder war zu erkennen, dass es viele Fans nicht mal mehr für nötig hielten, zu pfeiffen!!! Nach einem Gerangel sah Alpay dann die Ampelkarte, und bezeichnend für das Spiel und die aktuelle Saison ging er unter frenetischen Jubelstürmen vom Feld. Spätestens jetzt war es geschehen um den FC. Einzig Albert Streit versuchte es noch mit ein paar Einzelaktionen, aber hinten ging gar nichts mehr und dem letzten Gegentor von Krzynowek hätten locker noch drei oder vier weitere folgen können. Nach dem 0:3 war das Stadion dann innerhalb von Sekunden fast leer, und nur noch wenige Zuschauer konnten gequält mit ansehen, wie Podolski kurz vor dem Ende nochmal frei am Elfmeterpunkt zum Schuss kam, die Kugel aber in Richtung Anzeigetafel drosch. Unfassbar! Mir fehlen nach diesem Auftritt die Worte. Die letzten 20 Minuten gingen für mich auch irgendwie wie im Koma vorbei. Regungslos fror ich in meiner Sitzschale und mein Entschluss, hier nur noch sechs Mal und dann lange gar nicht mehr sitzen zu müssen, reifte weiter und weiter. Nächstes Jahr in der 2. Liga vor 15.000 Zuschauern - ohne mich! Viel Spass und Respekt an alle, die sich das noch antun werden! - Chris

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