Datum:	Samstag, 15.04.2006
Spieltag:	30
Ausgangslage:	FC Schalke 04: 3. Platz, 53 Punkte, 40:26 Tore 1. FC Köln: 17. Platz, 23 Punkte, 41:60 Tore
Stadion:	VeltinsArena in Gelsenkirchen
Zuschauer:	61.500
Schiri:	Herr Schmidt aus Stuttgart
Aufstellung FC:	Bade                 Cullmann Sinkiewicz Alpay             Lell   Matip   Streit             Feulner (52. >)   Cabanas (90. >)     Helmes (> 52.)   Springer (> 90.)                 Podolski                   Scherz (74. >)         Streller (> 74.)
Tore:	0:1 Lukas Podolski, 45. Minute 1:1 Zlatan Bajramovic, 80. Minute
Spielbericht:	Nach dem Sieg gegen Wolfsburg keimte bei so manchem Fan nochmal Hoffnung auf und mit dem Gedanken an eine mögliche Überraschung auf Schalke ging es ab ins Ruhrgebiet. Nach problemloser Anreise nahmen wir unsere Sitzplätze ein, direkt am Spielfeldrand, hinter der Eckfahne, unter dem Plexiglaskäfig der Kölner Stehplatzbesucher. Im Prinzip kein schlechter Platz, aber 33 Euro sind schon 'ne happige Angelegenheit und die Perspektive auf Höhe der Eckfahne kann ich leiden wie eine dicke Gippe. Naja, sei's drum. Beim Einlaufen schockte Poldi mit knallig neongelben Tretern, sie sollten über lange Zeit das Auffälligste auf dem Platz sein. Ansonsten lief die gleiche Elf wie in der Vorwoche auf. Bei den Hausherren war auch eine respektable Mannschaft am Start, für Schalke ging es um die letzte Chance vielleicht doch noch auf Platz drei zu rutschen. Unnötig zu erwähnen, dass die Bude natürlich rappelvoll war. Und anders als in München machten die heimischen Fans in Schalke zumindest teilweise gut Rabatz. Das Spiel entwickelte sich dann jedoch zum absoluten Krampf-Kick. Das lag zum einen daran, dass beide Teams nicht mit voller Kraft nach vorne spielten. Zum anderen jedoch auch an den einzelnen Akteuren: Bei Schalke erreichte bis auf Asamoah niemand Normalform, und der Nationalspieler war auch ziemlich auf sich alleine gestellt. Zudem war er bei Cullmann und Sinke gut aufgehoben, die beiden liessen nichts anbrennen. Nach vorne ging beim FC auch wenig, dafür stand mal selber zu tief hinten drin. Besonders schwach waren beide Teams bei den Standards: Kaum ein Freistoss oder eine Ecke fand mal den Mitspieler, meistens landete das Leder im Aus oder im Niemandsland. Wie in der Kreisklasse! Varela hatte dann für Schalke die ersta halbe Chance, aber Bade war bei seinem Knaller aus 20 Meters auf dem Posten und klärte souverän. Nur kurz darauf hätten sich die Schalker fast selbst ein Osterein ins Nest gelegt: Gleich zwei Verteidiger verlängerten per Kopf zu Rost im Tor, doch der war schon herausgeeilt und hatte mit dem zweiten Kopfball nicht gerechnet. Feulner war zur Stelle, doch Rost konnte mit einem sensationellen Hechtsprung so grade noch das Gegentor verhindern. Das wäre es echt gewesen, aber diese Szene war symptomatisch für das Schalker Spiel am heutigen Tag. Und das nächste Kuriosum folgte nur kurz darauf, quasi mit dem Halbzeitpfiff: Bordon nahm eine Flanke im eigenen Fünfmeterraum mit der Brust an, um sie für Rost zu sichern. Doch Rodriguez kam seinem Keeper zuvor und stoppte die Kugel. Scherz setzte nach und Rost konnte nicht anders als den Ball in die Hand zu nehmen. Schiri Schmidt, der allgemein sehr kleinlich pfiff, entschied auf indirekten Freistoss für den FC, ca. drei Meter vor dem Tor und aus ziemlich spitzem Winkel. Das Stellen der Mauer dauerte eine halbe Ewigkeit und bei so vielen Schalkern auf der Torlinie schien mir ein Rückpass die einzige Möglichkeit, den Ball in die Maschen zu bekommen. Aber der junge Mann mit der Rückennummer 10 und den knallgelben Schuhen sah das anders und drosch das Bällchen mit Schmackes hoch in die Maschen. Und die kölschen Fans waren am rasten... Eigentlich perfekt, kurz vor der Pause die Führung und damit die Schalker für ihre Spielweise bestraft und die blauen Fans erstmal ruhig gestellt. Und auch nach der Pause änderte sich wenig: Der FC kämpfte um jedem Zentimeter Rasen und Schalke fiel nichts besonderes ein. Matip stellte Lincoln bis zu dessen Auswechselung völlig in den Schatten und auch Kuranyi hatte nicht einige einzige gute Aktion. Für die beiden kamen nach einer Stunde Sand und Larsen, aber auch die beiden sollten nicht gefährlicher werden. Der FC konterte in diesen Minuten leider zu inkonsequent. Streit und Helmes hatten paar gute Aktionen auf den Flügeln, aber gefährlich wurde es nur einmal: Scherz verpasste eine Helmes-Flanke nur um einen Schritt und versäumte dadurch auch die Entscheidung. Und so kam es am Ende wie es kommen musste: Nach einer Ecke, ich glaube der einzigen die einen Mitspieler fand, kam der ebenfalss eingewechselte Bajramovic mit der Birne an den Ball und nickte ein. Lell war bei ihm, aber gegen den kopfballstarken Kroaten war er hoffnungslos unterlegen, das war einfach eine schlechte Zuteilung in der FC-Defensive. Wobei: Bei so vielen starken Kopfballspielern wie Schalke sie zu diesem Zeitpunkt auf dem Feld hatte, war es auch schwierig für jeden einen entsprechenden Gegenpart zu finden. Zehn Minuten vor dem Ende stand es nun also 1:1. Danach wurde das Spiel endlich besser weil beide Teams nun doch noch den Siegtreffer wollten. Auf beiden Seiten gab es noch gute Freistosschancen, aber letztlich fand keine Kugel mehr den Weg in die Maschen und es blieb beim 1:1 Unentschieden. Als Fazit kann ich nur das schreiben, was ich schon nach dem Spiel in München geschrieben habe: Hätten wir 10 - 15 Punkte mehr auf dem Konto, wäre es ein toller Auswärtspunkt, aber bei unserer Ausgangslage reicht der eine Punkt leider zu gar nichts. Schalke war heute schlagbarer denn je und ein einziger Fehler hat uns drei Punkte und die Aufrechterhaltung weiterer Hoffnungen gekostet. Ein ganz bitteres Ding! Die Leistung war spielerisch sicherlich nicht optimal, aber kämpferisch war es wirklich stark. Besonders die Defensive stand über weite Strecken bombensicher. Ein zusätzlicher offensiver Spieler hätte wahrscheinlich gut getan, aber so müssen wir nun halt mit dem 1:1 leben und sehen in der nächsten Woche dem traurigen Duell abgeschlagener 17. gegen ebenfalls abgeschlagener 18. entgegen. Bis dahin! - Chris

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