Dennoch waren wir gegen 5 Uhr auf der oberen Ebene im Süden und bestellten nach dem Aufladen der Justpay-Karte gleich mal vier Kölsch, für jede Hand eins. Wir stellten mal wieder fest, wie schön es doch ist, dass immer mehr (schöne) Frauen ins Stadion gehen.

Beim Verlesen der Aufstellung stellten wir entsetzt fest, dass der FC noch defensiver als in Koblenz auftreten würde und sämtliche Kreativität auf der Bank schmoren liess. Nach dem Singen der Hymne (kommt mit Gesang glaube ich doch besser als instrumental) wurde unsere Anspannung dann grösser. Mit seiner einzigen guten Aktion auf der rechten Seite bereitete Özat mit schöner Flanke auf Scherzi das 1:0 vor. Ein typisches Scherz-Tor. Auf der Hinfahrt sagte ich noch, dass wir heute "Buenos Dias" hören würden...

Leider sollte es aber der letzte musikalische Genuss an diesem Abend bleiben. Der FC stellte das Fussballspielen nun komplett ein. Freiburg wurde immer stärker und Kessler verhinderte mehrfach brilliant den Ausgleich. Beim FC gab's nur lange Bälle und viele, viele, viele, viele Ballverluste, die teilweise so nötig wie die Eier des Papstes waren. Und kurz vor der Pause hatte es dann auch gerappelt. Ein schöner Schuss der Freiburger 22, der immer länger wurde und sich hinter Kessler ins lange Eck senkte. Halbzeit, Bierzeit.

Mein Bier war noch nicht leer, da stand es schon 1:2. Mitreski hatte den Ball ziemlich dämlich verloren (er sollte ihn sowieso besser nie haben), vielleicht ging ja auch ein Foulspiel voraus, jedenfalls konten die Freiburger locker flockig wie das neue Tiefkühlpürree durch die FC-Abw..., nein sagen wir mal FC-Hälfte zum 1:2 kontern. Zick, zack, die Eierfrau - so schnell geht's.

Etwa zehn Minuten später kam dann die beste Phase des FC. Leider war diese nur kurz und auch nicht vom Erfolg gekrönt, lediglich ein Pfostenschuss von Nova war zu verzeichnen. Später gelang Chihi dann doch noch der vielumjubelte Ausgleich. Dem, wie wir später an den Bildschirmen im Stadion feststellen konnten, regulären Treffer versagte das Unparteiischen-Team um Doktor Fleischer jedoch die Anerkennung. Kann ja mal passieren. Mir platzte ob dieser Tatsache allerdings der Sack! Kurz vor Schluss machten die Freiburger dann den selbigen mit dem verdienten 3:1 zu.

Vom FC kam einfach zu wenig an diesem Tag, fussballerisch war es gar ein absolutes Armutszeugnis. Es standen ja auch bei Spielbeginn ausser dem schwachen Antar keine Fussballer im Mittelfeld. Wir machten uns auf den Weg nach Hause und konnten dann auch nach der 51. Ampelschaltung endlich auf die Aachener Strasse auffahren. Auf dem Heimweg lauschten wir dann im Autoradio den Berichten aus der Liga der Sehnsucht.