47.000 Zuschauer beider Lager wollten bei kühlen Herbst-/Wintertemperaturen und das an einem Samstag um 13 Uhr das Spiel unseres 1.FC Köln (Tabellenführer) gegen den Drittletzten der 2.Liga, den FC Ingolstadt, sehen. Und hier kam es direkt zu einigen "Wiedersehen" mit ehemaligen FC-lern. Ralph Hasenhüttl, einst Stürmer zu Zeiten unseres ersten Wiederaufstieges beim FC und letztes Jahr noch Trainer beim VfR Aalen, stand nun an der Seitenlinie des heutigen Gegners. Und dieser Wechsel beim heutigen Gast hat sich in den letzten Wochen mehr als bemerkbar gemacht. Nicht umsonst hatte unser Trainer, Peter Stöger, vor der Partie noch vor dem Drittletzten der Tabelle gewarnt. Marvin Matip hat sich bei uns lange und mit recht durchwachsenem Erfolg als Verteidiger versucht zu behaupten und fand dort nun sein Glück und dann war bzw. ist da ja noch: Moritz Hartmann. Aber zu dem komme ich - leider Gottes - später dann noch mal.

Das Spiel wurde geleitet von Schiedsrichter Robert Kempter und vor Anpfiff gab es noch einen kurzen aber sehr schönen Live-Gig von Brings mit dem "Kölschen Jung". In unserem Team gab es im Vergleich zur Niederlage in Bochum in der Start-11 lediglich den Tausch Ujah für Helmes zu erwähnen und schon ging es los. Unser Team schnappte sich den Ball und spielte - wie gewohnt - dominant und ordentlichen Fußball doch mit durchwachsenem bis schlechtem Ergebnis. Das sollte zum Einen daran liegen, dass wir irgendwie zu wenig Zielwasser getrunken haben, zum Anderen aber auch, dass Leistungsträger der Vorwochen wie Risse und Peszko heute lieber im Bett geblieben wären (und das sehen die sicher selber auch so).

Die Zeit lief und irgendwie wollte nix nennenswertes passieren. Was quasi immer das Gleiche. Ein recht ideenloser FC rennt wie jeck und ohne Sinn und Konzept auf die Wand von Ingolstadt an und die bolzen den Ball raus. Neuaufbau, gleicher Driss wie gehabt. Zur Halbzeit stand es dann 0-0 und irgendwie war hier die Luft raus. Enttäuschung machte sich breit und auch die Ratlosigkeit.

Nach dem Seitenwechsel dann der Schock des Tages: Keine drei Minuten waren gespielt, als unsere Abwehr einen Konter der Gäste irgendwie nicht aus der eigenen Zone bekam, den Ball irgendwie raus bolzt und da steht: Moritz Hartmann! Der wiederum nimmt recht gekonnt Maß, der Ball rauscht in Richtung unseres Tores, knallt per Innenpfosten in die Maschen und war kaum haltbar für Timo Horn. 1-0 für die Gäste und das ausgerechnet durch Moritz Hartmann, ein Eigengewächs der Kölner Jugendabteilung, der in der 2.Mannschaft bis zur Saison 2010/2011 für viele Tore sorgte und den man mit der für den FC typischen Fachkenntnis "Dä Jung kann nix, dä schicke mer ens fott" quasi ausgemustert wurde und für lau nach Ingolstadt wechselte - und da seit dem Stammspieler ist.

Warum diese "Trennung" beim FC ausgerechnet in Zeiten passierte, als in der ersten Mannschaft so Leute wie Ionita nix trafen (nicht mal die eigene Freundin im Cafe) bleibt wohl ein ewiges Rätsel dieses, unseres heiß geliebten FC Kölle. Aber zurück zum Spiel.

Hier versuchte nach diesem Schock (und der gleichzeitigen Genugtuung von mindestens ein Ex-Kölner) auf unserer Seite mit Wechseln dagegen zu halten. So kam nun Helmes für den schwachen Peszko als zweite Spitze rein, sogar unser wieder genesener Thomas Bröker dufte ran. Noch offensiver kann man nicht spielen. Aber es sollte nix mehr passieren und klappen. Selbst die Szene, die die "Presse" exemplarisch gerne nun heran zieht, war zu wenig. Da schaffte es Brecko den Ball am Gegenspieler vorbei zu flanken und Helmes bekommt den Ball per Kopf nicht im Kasten des Gegners unter. Scheiss drauf, passiert!

Insgesamt war das alles viel zu wenig. Zu wenig vor allem für einen Aufstiegsaspirant, der nun schon das x-te Spiel gegen vermeintlich "kleine Gegner" mehr als nur Mühen hatte und bei dem heute die gesamte Offensive ein Totalausfall war. Am Freitag geht es dann nach St. Pauli und am 03.12. steht dann der Pokalabend beim HSV an. Bin mal gespannt, wie sich unser Team am verlängerten Wochenende in Hamburg so schlägt.