Saison 1999/2000

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[Chemnitzer FC] 1:3 [1. FC Köln]
Datum: 22.11.1999
Spieltag: 12
Stadion: Stadion an der Gellertstrasse
Zuschauer: 12.500 (ausverkauft)
Schiri: Alfons Berg aus Konz
Aufstellung FC: Pröll - Sichone, Hauptmann, Dziwior - Voigt, Ojigwe, Lottner, Scherz (89' Rösele), Springer - Donkov (78' Timm), Kurth (78' Hasenhüttl)
Tore: 1:0 König, 25. Minute
1:1 Lottner, 45. Minute (Foulelfmeter)
1:2 Kurth, 47. Minute
1:3 Lottner, 79. Minute
Spielbericht:
[Christian spricht]

Es war ein komisches Spiel in Chemnitz, soviel vorweg. Ich war nicht live im Stadion, wer nimmt sich schon in der Woche frei um dann nach Chemnitz zu fahren? Ich jedenfalls habe mich für die Pokalpartie beim VfB Stuttgart entschieden und werde nächste Woche dort anwesend sein. Der Platz in Chemnitz war leicht vereist und mit Schnee bedekt. Von daher wurde mit einem roten Ball gespielt. Dies ist, wie ich finde, die größte Zumutung für TV-Zuschauer, denn so ganz weiss war der Platz nicht und oftmals war der Ball gar nicht zu erkennen. Der FC wurde von Ewald Lienen mit fast der gleichen Aufstellung wie im Nürnberg-Spiel ins Rennen geschickt, lediglich Ralf Hauptmann ersetzte als Libero den verletzten Thomas Cichon. Zu Anfang des Spiels kam das Team aus Chemnitz, dass fast ausschliesslich aus "richtigen" Ossis besteht, besser ins Spiel, nahm den Kampf besser auf. Grosse Torchancen ergaben sich aber nicht. Der FC versteckte sich etwas und spielte ziemlich defensiv. Das Spiel plätscherte so dahin, bis Jens König einfach mal aus fast 40 Metern abzog. Leider ging der Ball nicht daneben sondern senkte sich über Markus Pröll in die Kölner Maschen. Unglaublich, was für ein Sonntagsschuss! Aber wer dachte das wäre der Weckruf für uns, der sah sich getäuscht. Weiter das gleiche lethargische FC-Spiel wie zuvor. Doch dann kurz vor der Pause noch ein genialer Steilpass von Alex Voigt auf Pascal Ojigwe, und der wird im Strafraum der Chemnitzer umgesenst. Ein Elfmeter wie er klarer kaum sein kann. Dirk Lottner trat an und verwandelte sicher zum 1:1. Etwas schmeichelhaft zu diesem Zeitpunkt. Die zweite Halbzeit begann dann, wie die erste aufgehört hatte. Markus Kurth schloss einen schönen Konter zum 1:2 ab. Die Führung! Danach kontrollietre der FC das Spiel nach belieben, Chemnitz rannte nur blind an, auch zwei neue CFC-Stürmer konnten nicht mehr helfen. Gegen Ende ergaben sich dann noch etliche gute Konterchancen für den FC, besonders Christian Timm hatte einige ganz Grosse. Über ein sechstes, siebtes oder achtes FC-Tor hätten sich die Chemnitzer in der Phase auch nicht beschweren können! Aber wieder einmal war es Dirk Lottner mit seinem siebten (!!!) Saisontreffer, der alles klar machte. Er schlenzte einen Ball fast von der Eckfahne über Ex-FC-Kepper Ananiev hinweg zum 1:3 ein. Insgesamt war's aufgrund der zweiten Hälfte ein verdienter FC-Sieg, der auch in der Höhe richtig ausgefallen ist. Somit ist der FC die erste Mannschaft seit über zwei Jahren, die mal wieder in Chemnitz gewonnen hat. Und nach zwölf Spieltagen stehen wir nun mit schon sieben Punkten Vorsprung auf einen Nicht-Aufstigsplatz an der Spitze der zweiten Liga. Weiterhin erwähnenswert ist noch, dass Ewald Lienen mal wieder in seinem blauen Hemd (ohne Jacke) an der Seitenlinie stand, und das bei Minusgraden. Freitag geht's gegen Hannover und nächste Woche wird der VfB Stuttgart im Daimler-Stadion aus dem Pokal geschmissen. Ich fordere einfach mal zwei Siege aus diesen beiden Partien!!! - CH

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[Rume spricht]


Auch ich hab es mir verkniffen ganz nach Chemnitz zu fahren, bin allerdings (bis Dienstag) auch noch Krankgeschrieben. Da hätte sich eine solche Reiseaktion bestimmt nicht gut gemacht, falls meine Nase mit mal bei DSF eingeblendet gewesen wäre.... am besten noch mit freiem Oberkörper bei minus 5 Grad "Hitze" in Nahaufnahme!!! Ich schätze mal, dann wäre mein Arbeitgeber (falls er das Spiel gesehen hätte) nach hinten vom Fernsehsessel gefallen. Aber soweit kam es dann ja nicht und unser FC hat es zum Glück auch ohne meine bescheidenen Anfeuerungen geschafft, drei weitere Punkte einzufahren. Aber welch ein Auftakt gleich in der allerersten Minute, als Lottner von Halblinks abziehen kann und nur knapp das Tor verfehlt. Tja, daß das die einzige echte FC-Torchance für Halbzeit 1 gewesen sein sollte, konnte man da noch nicht erahnen. Unserem Team schmeckte der hartgefrorene Boden in den ersten 45 Minuten augenscheinlich überhaupt nicht, jedenfalls war die Spielweise mit vielen Kurzpässen und technischen Feinheiten nichts für diesen Untergrund und so konnten sich die Chemnitzer eine optische Überlegenheit sichern, die allerdings erst durch einen wahren Sonntagsschuß aus 35 bis 40 Metern über Markus Pröll hinweg auch Zählbar wurde. Bis dahin war unser FC wirklich ungefährlich, bis eben Alexander Voigt einen tollen Steilpass auf Pascal Ojigwe spielt, der dann im CFC-Sechzehner übel umgesenst wurde. Beim Abtransport Ojigwes konnte man schon Bedenken haben, ob er sich nicht das Schlüsselbein gebrochen hat bei der Aktion, denn er hielt sich beim Gang in die Kabine die rechte Schulter, auf der er bei der Attacke heftigst aufgeschlagen war. Er konnte jedoch in Halbzeit 2 weiterspielen, vorher jedoch verwandelte Dirk Lottner den fälligen Elfer noch zum 1:1 Ausgleich. In der Halbzeitpause muß Ewald den Jungs aber wohl klargemacht haben, daß mit der bisherigen Spielweise heute kein Blumentopf zu gewinnen ist und dementsprechend mit einer anderen Einstellung wurde nun die Partie angegangen. Man haute sich wieder mehr in die gegnerischen Angriffe, nahm sofort die Zweikämpfe an und machte auch noch kurz nach Wiederanpfiff die 2:1-Führung klar. Es war allerdings ein etwas kurioses Ding, dem schon einige Einschußmöglichkeiten vorhergingen. Erst Markus Kurth sollte es dann vergönnt sein, den Treffer im Rutschen (macht der eigentlich alle Buden im Rutschmanöver?) zu markieren, allerdings setzt er sich im Zweikampf gegen den Chemnitzer Abwehrspieler schön durch und kommt mit der Fußspitze früher ans Leder als der Gegner. Danach die Gastgeber verständlicherweise stärker in den Angriffsbemühungen und unser FC ließ sich nach meinen Geschmack etwas sehr tief hinten reindrängen und hatte auch das nötige Quentchen Glück, daß die Chemnitzer nicht den Ausgleich erzielen. Gleich mehrmals vergeben sie herausgespielte und zufällig entstandene Tormöglichkeiten. Tja und wie das so ist im Leben (und vor allem im Fußball): Wenns nicht klappt, bekommt man noch eines. Wiederum Dirk Lottner vollstreckt zur 3:1-Führung durch einen herrlichen Schlenzer bald von der Eckfahne ins lange Eck. Na Herr Ananiev, auch leicht falsches Stellungsspiel, was? Uns solls egal sein, drin ist drin und wenn wir unsere anschließenden Tormöglichkeiten noch genutzt hätten, wäre als Endergebnis ein 1:6 oder 1:7 nicht mal unverdient gewesen, denn nach dem 1:3 war die Chemnitzer Defensivabteilung dermassen konfus bei der Sache, daß sie unseren Stürmern die Bälle schon fast selber Einschußgerecht zuspielten. Alles in allem ein gerechter Auswärtssieg unserer Jungs, die den Chemnitzern nach 764 Tagen und 33 Meisterschaftsspielen wieder die erste Heimniederlage zufügen. Jede Serie endet eben irgendwann und im Moment gegen unseren FC zu verlieren ist ja auch keine Schande mehr, so wie vielleicht in der letzten Saison, als halb Deutschland noch lachend mit den Fingern auf uns gezeigt hatte (grrrr).

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