Saison 2002/2003

2:1

Datum:	Montag, 28.04.2003
Spieltag:	30
Stadion:	Rhein Energie Stadion Köln
Zuschauer:	30.500 (ausverkauft)
Schiri:	Herr Wagner
Aufstellung FC:	Bade               Cullmann Cichon   Sichone (76. >) Voigt       Happe (> 76.)                 Kringe     Helbig (62. >)   Lottner   Springer Schröder (> 62.)                     Scherz           Kioyo (72. >)         Kurth (> 72.)
Tore:	1:0 Carsten Cullmann, 18. Minute (Video) 2:0 Francis Kioyo, 24. Minute (Video) 2:1 Fabian Gerber, 52. Minute
Spielbericht:	Zum vermeindlich letzten Schritt zum Aufstieg empfingen wir ausgerechnet unsere Freunde aus St. Pauli. Die bräuchten die Punkte sicherlich nötiger als wir, aber gut, weder der Coach noch das Team wollten Punkte und den sicheren Aufstieg verschenken. Das wir es heute schon klarmachen konnten, haben wir der Konkurrenz zu verdanken, die am letzten Wochenende gemeinsam gepatzt hat. Der Rahmen für dieses Spiel stimmte auch, volles Stadion, reichlich Pauli-Fans, nettes Wetter und überall war diese Vorfreude zu spüren, heute endlich mit dieser Saison abzuschliessen. Vor dem Spiel habe ich dann noch einen Aufstiegs-Schal und diverse Pauli-Utensilien erstanden, könnte ja für lange Zeit die letzte Chance sein, solches zu ergattern. Annährend mit bester Formation liefen unsere Jungs auf. Pauli hatte dagegen einige Personalprobleme, aber das ist ja nicht unsere Baustelle. Die allgemeine Euphorie machte sich in der ersten Hälfte auch beim lautstarken Publikum bemerkbar. Dauersupport war angesagt, entweder feierte man sich selbst oder besang den Plastikverein vom Autobahnkreuz. Die erste Viertelstunde lief im Spiel wenig zusammen, aber dann überschlugen sich die Ereignisse. Nach einem Foul an Scherz tritt Lotte einen Freistoss von halblinks, perfekt auf den Kopf von Culli, und der nickt ein. Beim Kopfball rasselte er ordentlich mit Pauli-Keeper Müller zusammen, der daraufhin sofort ins Krankenhaus musste. Gute Besserung auch von mir. Der Jubel war nun natürlich grenzenlos, auch die Mannschaft jubelte ausgiebig. Bei diesem Torschützen blieben natürlich die langgezogenen "Culli"-Rufe nicht aus. Kaum ging es weiter, Pauli jetzt mit Bulat im Tor, das klingelte es schon wieder bei den Nordlichtern. Kioyo hatte sich so durchgewurschtelt und den Ball aus kurzer Distanz über die Linie bugsiert. Sensationell! Vom Torjubel habe ich leider nicht viel mitbekommen, denn meine Sitznachbarn wollten lieber Domino-Day spielen und drückten mit fünf Mann mein Bein gegen die Sitzabsperrung. Wahrscheinlich hatte ich Glück, dass nichts gebrochen ist, aber es war echt eine unschöne Situation. Naja, kurz vor dem Wiederanpfiff sind die Jungs dann auch wieder aufgestanden und es konnte weitergehen. Der Support wurde nun noch besser, sogar die La Ola schwappte einige Male durchs Stadion. Springer und Kioyo hatten beste Chancen, das Ergebnis noch weiter in die Höhe zu treiben, verpassten aber knapp. Springer verpasste die letzten Minuten der ersten Hälfte wegen einer Platzwunde am Kopf, die noch an der Seitenlinie genäht wurde. Ohne Chance ging Pauli in die Halbzeit. Natürlich rechneten alle Zuschauer mit einer Galaleistung auch in Hälfte zwei, aber es kam anders. Scheinbar im Gefühl des sicheren Siegers machten unsere Jungs jetzt etwas langsamer, und das wurde bestraft. Ebenfalls ein Wurschteltor von Pauli und das Zittern ging wieder los. Nur eine einzige Chance erspielte sich unser Team, aber Scherz schob die Kugel am Tor vorbei. Springer und Kioyo, später auch Sichone mussten verletzt raus und Pauli machte Druck, suchte seine letzte Chance. Vereinzelt gab's jetzt sogar Pfiffe aus der Kurve, bei der Leistung der zweiten Hälfte kann ich das sogar teilweise verstehen. Glücklicher Weise war Pauli aber in der Spitze so harmlos, dass nichts mehr anbrennen konnte und irgendwann Pfiff der gute Schiri Wagner die langen 90 Minuten endlich ab. Natürlich war der Jubel jetzt grenzenlos, sogar 1 - 2 Glückstränen kullerten an mir herunter. Die ganze Stimmung war irgendwie Kölsch. Herrliche Musik, das Vereinslied, jubelnd herumhüpfende Akteure, kein Zuschauer verliess das Stadion und plötzlich tauchen auch noch die Höhner auf und schmettern "Viva Colonia" live. Man wusste gar nicht, wohin man zuerst schauen sollte. Der verletzte und schwer humpelnde Kioyo eierte wie gestochen über den Platz und überall war Bier und Schampus zu sehen. Leider verdeckten extrem viele Kameras und Foto-Reporter sowie das extrem behinderte GEW-Luftschiff den freien Blick auf die Akteure, aber das war egal. Mehrfach wurde man von der Gänsehaut eingeholt, wildfremde Leute lagen sich in den Armen. Ca. 10 Minuten dauerten die Jubelszenen im Stadion, dann verschwand die Mannschaft in den Katakomben. Ich hatte auch erstmal genug und trottete zum Parkplatz. Plötzlich sprang mir PillePalle (aus dem Forum) in den Rücken, knuddelte mich und drückte mir ein Bier in die Hand. Nochmal danke dafür. Leider war keine Zeit für einen Abstecher auf die Ringe, mit dem Erfolg im Rücken ging es nach Hause, und ehrlich gesagt war ich völlig Groggy, in etwa so als hätte ich selber mitgespielt. Es ist wohl schwer abzusehen, wann wir mal wieder so einen emotionalen Abend im RheinEnergieStadion erleben dürfen. Danke Mannschaft, heute auch danke Trainer, wir sind wieder da wo wir hingehören! - Chris

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