Saison 2003/2004

[www.GeissbockFans.de]
[FC Bayern München] 2:2 [1. FC Köln]
Datum: Samstag, 29.11.2003
Spieltag: 14
Stadion: Olympiastadion München
Zuschauer: 48.000
Schiri: Uwe Kemmling
Aufstellung FC:
    Wessels    
         
Cullmann Schröder Cichon Dogan Voigt
         
  Kringe
(72. >)
 
Sinkala
 
  Federico
(> 72.)
     
         
    Springer    
         
  Podolski
(88. >)
  Voronin
(89. >)
 
  Scherz
(> 88.)
  Ebbers
(> 89.)
 
Tore: 0:1 Andrej Voronin, 35. Minute (Video)
1:1 Claudio Pizzarro, 42. Minute
2:1 Claudio Pizzarro, 49. Minute
2:2 Christian Springer, 60. Minute (Video)
Spielbericht:
[Christian spricht]

Eine Fahrt nach München hatte sich sehr kurzfristig zerschlagen, es blieb mir also nur Premiere... Ohne Lottner und Heinrich setzte Trainer Koller in München auf die totale Defensive, aus der heraus dann der eine oder andere Konter gefahren werden sollte. Hinten stand eine 5-er Abwehrkette mit Cichon in der Mitte. Springer kümmerte sich das ganze Spiel nur um Ballack. Es blieb also Sinkala und Kringe vorbehalten, hinten mit in die Defensive einzugreifen und nach vorne die allesentscheidenden Pässe zu spielen. Die beiden sehr laufstarken Voronin und Podolski bildeten die Kölner Doppelspitze. Das Spiel begann so larifari, der FC pöhlte hinten alles raus und den Bayern fehlte zunächst das Konzept gegen diese tief stehenden Kölner. Jeder ballführende Münchener sah sich mindestens zwei Gegenspielern entgegen und wenn mal einer durchbrach, rückten zumeist Dogan oder Cichon sofort aus der Kette raus und griffen den Ballführenden an. Nach vorne ging zunächst wenig, weil die Bälle, die nach vorne kamen, doch zu hektisch und unkontrolliert gespielt wurden. Erneut sehr auffällig war die Schwäche der Kölner Mannschaft bei hohen Bällen. Fast jeder Kopfball ging verloren und besonders bei Standards war die Kölner Abwehr ein ums andere Mal in höchsten Nöten. Aber hinten stand ein Stefan Wessels, der ein sensationelles Spiel ablieferte und Reflexe par excellence zeigte. Einen Kopfball von Pizzarro lenkte er an die Latte, danach sprang ihm ein Pfostenschuss von Zé Roberto genau vor die Füße und er konnte klären. Neben den Standards war besonders die linke Abwehrseite öfters die Achillesferse des FC, Sinkala und besonders Voigt hatten doch arge Probleme mit Salihamdizic und Schweinsteiger. Der FC hatte in der ersten halben Stunde drei ansehnliche Offensivaktionen: Springer war aufgrückt und hämmerte die Pille an den Aussenpfosten. Voronin steuerte einmal alleine auf Kahn zu, legte sich den Ball aber zu weit vor. Und Podolski setzte einen Kopfball gegen die Laufrichtung des Bayern-Keepers nur Zentimeter neben das Tor. Dann aber das 0:1. Die Bayern wollen einen Freistoss schnell ausführen, aber Salihamidzic passt genau in den Fuss von Kringe. Und der spielt sofort einen Traumpass zu Voronin, der noch kurz Kovac abschüttelt und dann eiskalt zur Führung über Kahn einlupft. Natürlich grosser Jubel in München und bei uns im Wohnzimmer ;o))) Aber man kennt ja die Bayern. Es folgten wütende Angriffe und die Hoffnung, mit der Führung in die Pause zu kommen wurde schnell gekillt. Sinkala tänzelt an der Eckfahne rum und verursacht mit der Hacke (!!!) einen völlig unnötigen Eckball. Der kommt rein, Demichelis verlängert auf Pizzarro, der den Ball nur noch reindrücken muss. Das Ausgleich! Meiner Meinung nach irregulär, denn Demichelis nietete Cichon vor der Verlängerung ziemlich derbe mit dem Ellbogen um, aber unser Freund Kemmling übersah das grosszügig. Nach der Pause fast das gleiche Bild: Wieder Ecke, wieder die Verlängerung am kurzen Pfosten, wieder Pizzarro, wieder Tor. Das 2:1 für die Bayern und wieder mal ein Beweis dafür, dass es nicht so gut im die Kopfballstärke der Kölner bestellt ist. Aber auch nach dem Rückstand brachen die Jungs nicht auseinenader sondern spielten weiter so wie bisher. Hinten kompakt stehen und vorne Kontern. Eine Stunde war rum, als Voronin den freistehenden Voigt am langen Pfosten sah. Eine punktgenaue Flanke, ein schöner Kopfball vorbei an Kahn und Springer spitzelt den Ball endgültig über die Linie zum Ausgleich. Wieder Riesenjubel! Und wieder wütende Bayern, die nun aber mehr und mehr planlos zu Werke gingen. Wessels parierte zwei Mal traumhaft gegen Maakay und Pizzarro, mehr war nicht drin für den grossen FCB. Unser FC hatte dagagen noch zwei richtig fette Chancen. Voronin lief erneut auf Kahn zu, konnte aber noch von Kovac eingeholt werden und kam im 16er zu Fall. Manch ein Schiri mag den Elfer geben, aber Kemmling halt nicht. Und mit dem Schlusspfiff dann noch ein Traumkonter über links, Scherz flankt rein und Ebbers steht fünf Meter vor dem Tor, muss nur noch den Fuss hinhalten. Und was macht er? Bei seiner ersten Ballberührung? Ein halbes Luftloch und der Ball trudelt am Pfosten vorbei. Kahn hatte schon gar nicht mehr reagiert. Das war eine 1000%ige, die man einfach machen muss! Gleich danach erfolgte der Abpfiff und das 2:2 war besiegelt. Die Bewertung dieser Ergebnisses fällt mir jedoch sehr schwer. Klar, vor dem Spiel und in den Drangphasen der Bayern hätte ich das 2:2 blind akzeptiert, wenn man aber die fetten Chancen sieht, war durchaus mehr drin. Schade! Insgesamt war das Ergebnis aber die Folge einer geschlossenen Mannschaftsleistung, hoher Laufbereitschaft und einem starken Stefan Wessels. Mit dieser Taktik könnten wir ruhig immer auswärts antreten. Um so bitterer ist aber, das erneut alle Konkurrenten aus dem Tabellenkeller gewonnen haben und wir trotz des Punktgewinns in München weiter abgefallen sind. Aber mit dieser Leistung ist mir auch in den kommenden Spielen nicht bange. - Chris

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