Saison 2008/2009

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[Hertha BSC Berlin] 2:1 [1. FC Köln]
Datum: Freitag, 28.11.2008
Spieltag: 15
Ausgangslage: Hertha BSC Berlin: 4. Platz, 27 Punkte, 21:18 Tore
1. FC Köln: 10. Platz, 19 Punkte, 15:20 Tore
Stadion: Olympiastadion Berlin
Zuschauer: 45.000
Schiri: Lutz Wagner (Kriftel)
Aufstellung FC:
    Mondragon    
         
Brecko Geromel   Mohamad Wome
         
  Petit   Pezzoni  
Broich      
Ehret
(78. >)
        Radu
(> 78.)
 
Novakovic
  Chihi
(74. >)
 
      Ishiaku
(> 74.)
 
Tore: 1:0 Gojko Kacar, 24. Minute
1:1 Milivoje Novakovic, 45. Minute
2:1 Marko Pantelic, 86. Minute
Spielbericht von Forumuser "Pillenkiller": Es kommt recht selten vor, dass man einen Tag, an dem der FC auswärts spielt, mit Anzug und Krawatte beginnt und nach unzähligen Bieren in einer Alt-Berliner Kaschemme beendet. So geschehen bei mir am Freitag, als nach über 2 Jahren der FC mal wieder in meiner früheren Wahlheimat gastierte.

Das letzte Gastspiel konnte man im März 2006 als fast sicherer Absteiger mit 4:2 für sich entscheiden. Dass man ein solches Ergebnis angesichts der zuletzt beeidruckenden Formkurve von Hertha nicht erwarten konnte, verstand sich von selbst. Hoffnungen auf ein Unentschieden machte ich mir aber schon, gerade nach zuletzt 2 Niederlagen.

Nach einer vormittäglichen/mittäglichen Besprechung begab ich mich zu meiner übernachtungsgelegenheit im Bezirk Zehlendorf, entledigte mich Anzug und Krawatte und fuhr Richtung Olympiastadion, wo ich dann gemeinsam mit besserer Hälfte und 2 Freunden aus früheren Berliner Zeiten eine Gaststätte in Stadionnähe aufsuchte. Etwa 5 Minuten vor Anpfiff waren wir dann im Stadion. Bei klirrender Kälte auf dem Oberrang schräg gegenüber vom Gästeblock.

Bei der Aufstellung sprang gleich ins Auge, dass Broich Antar ersetzte. Denke, dass es mal ganz gut war, dass Letzterer eine Denkpause bekommt. Das Spiel begann recht flott. Beide Mannschaften mit erkennbarem Offensivdrang, war sehr kurzweilig. Eine dicke Chance von Hertha wusste Geromel zu vereiteln, fast mit einem Eigentor.

Tja, dann kam Womé - leider nicht zum ersten Mal - mit einem Patzer leitete er eine Hertha-Chance ein, die nach Pass von Voronin auf Kacar mit dem 1:0 abgeschlossen wurde. Dass die FC-Defensive bei diesem Tor nicht sonderlich gut aussah, muss zu Womés Entlastung allerdings auch angemerkt sein. Nach 24 Minuten also mal wieder einem 0:1-Rückstand hinterherlaufen. In 6 der letzten 7 Spiel geriet der FC in Rückstand. Bedenklich!

Doch es ging flott weiter. Brecko hatte nur wenige Minuten später fast den Ausgleich geschafft, die Latte hatte allerdings was dagegen. Aber auch Berlin blieb gefährlich. Mit dem Halbzeittreffer dann der vielumjubelte Ausgleich durch - na wen wohl - Novagol!

Und was für ein Tor! Einen Kopfball in Bedrängnis so wuchtig und platziert auszuführen, ist schon Weltklasse. Wäre wirklich schön, wenn Ishiaku - und natürlich Poldi ab Sommer 2009 - ähnliche Leistungen bringen könnten. Würde unsere Durchschlagskraft in der Offensive schon europacup-tauglich machen.

Nun denn in der 2. Halbzeit ging das offene, unterhaltsame und ausgeglichene Spiel weiter. Beide Mannschaften suchten die Führung. In der 72. Minute eine kurze Schrecksekunde, als der gerade eingewechselte Pantelic das vermeintliche 2:1 aus kurzer Distanz erzielte. Der gute Schiri Lutz Wagner erkannte aber zurecht auf Abseits. Doch das war leider Gottes auch gleichzeitig der Startschuss für eine Veränderung der Kräfteverhältnisse im Olympiastadion.

Denn Berlin war nun deutlich bemühter die Führung zu erzielen, während sich der FC mit dem 1:1 offensichtlich zufriedengab. 4 Minuten vor Schluss war es dann wiederum Pantelic, der nach einer Ecke einen Kopfball aus einer eigentlich nicht sonderlich günstigen Position versenkte. Der geht in 98% aller Fälle weit am Tor vorbei, aber OK, auch2 % passieren leider mal.

Die letzten Minuten versuchten unsere Jungs noch mal alles, doch mehr als ein Kopfball von Brecko kam nicht bei herum, es blieb beim Berliner Sieg, der wegen der Schlussphase auch eher verdient war. Trotzdem mal wieder eine gute Leistung des FC, der in der Form sich auch weiter keine Sorgen um den Klassenerhalt machen braucht.

Und da die Konkurrenz weiter unten nicht gerade glänzte am Samstag, ist der Vorsprung nach wie vor komfortabel. Trotzdem sollte aus den letzten beiden Spielen gg Hamburg und in Bochum wieder was Zählbares herausspringen, um eine wirklich gute Hinrunde nicht doch noch unschön enden zu lassen.

Spielbericht von Forumuser "cologne55": Ich war pünktlich mit meinem Bruder, meiner Frau und einer Freundin meiner Frau am Olympiastadion und es ging auch schnell und problemlos, die ersten Kontrollen zu überwinden. Um das Stadion herum befindet sich eine grosse Fläche, auf der Heim- und Auswärtsfans friedlich nebeneinander herliefen. Wir mussten dort um das halbe Stadion herum, hatten aber nie mit Berliner Schmähgesängen zu kämpfen. Die einzigen, die ein bisschen für Stimmung sorgten, waren ein paar Kölner, die ihre goldenen Schwänze priesen und goldene Mösen suchten - ein bisschen peinlich, aber friedlich.

Dies änderte sich, als wir an unserem Block ankamen. G3 - eigentlich Sitzplätze, aber es gab stattdessen Stehplätze. Bei dem gesamten Block G handelte es sich also, wie mir vorher ehrlich gesagt nicht so bewusst war, um einen extremen Fanblock. Generell kein Problem, aber die Berliner Ordner, die offenbar zum ersten Mal eine nennenswerte Zahl von Auswärtsfans in ihrem stammendem Sporttempel begrüssen durften, konnten damit nicht so recht umgehen.

Obwohl alle Anwesenenden schon einmal eine Kontrolle passiert hatten, wurde am Eingang dieses Blocks - und nur dieses Blocks - noch einmal jeder intensiv kontrolliert. Dabei gab es nur einen sehr schmalen Zugang, wo immer nur eine Person durchkam, obwohl Hunderte warteten. Verständlicherweise kam es schon bald zu Unmutsbekundungen und die Ordner gerieten in Gefahr, einfach weggedrückt zu werden, was wiederum die gepanzerten Polizeieinheiten dazu bewegte, eine Kette vor dem Eingang zum gesamten G-Block zu bilden. Es gab also schliesslich kein Vorwärtskommen mehr, der Anstoss rückte näher und die Stimmung wurde immer aggressiver.

Unsere Frauen zogen sich zurück, während mein Bruder und ich noch versuchten, hineinzukommen, aber da es erstmal sinnlos war, gesellten wir uns zu meiner Frau und ihrer Freundin. Sie standen direkt neben der Einsatzleitung der Polizei und es war interessant mitzubekommen, was geredet wurde - so unangenehm uns die Aggressionen der Kölner Fans waren: Deeskalation sieht anders aus! Schon zu diesem Zeitpunkt wäre es vernünftig gewesen, den Block einfach zu öffnen, was aber erst zu Spielbeginn geschah. Da wir uns nicht mit der Polizei oder aggressiven Ultras auseinandersetzen wollten, haben wir die ersten fünf Minuten am Marathontor des Olympiastadions durch den Zaun verfolgt. Die offensichtliche Lösung wäre gewesen, den Zugang zum Block freizugegen, aber es dauerte, bis die unter anderem als "Stasi" beschimpften Cops auf diesen Gedanken kamen.

Schliesslich beruhigte sich dann die Situation am inzw. freigegebenen Eingang des G-Blocks und wir konnten unsere zu Stehplätzen umfunktionierten Sitzplätze aufsuchen. Meinem Bruder und mir war das Stehen egal - die Stimmung war ja Südkurvenmässig gut - aber meine Frau ist eher klein und konnte daher nichts sehen. Ausserdem war es ihr ein bisschen zu aggressiv. Sie und ihre Freundin verliessen also den Block und es gelang ihnen ohne Schwierigkeiten, in einem anderen Block unterzukommen. Bei knapp 42.000 Zuschauern (lächerlich, wenn man die Grösse der Stadt nimmt! Es fehlte nicht viel und wir hätten ein Heimspiel in Berlin gehabt!) gab es ja keine Platzprobleme. Mein Bruder und ich blieben zunächst im G-Block und sahen dort ein blödes Gegentor und den verdienten Ausgleich durch Nova. Zur Pause wechselten wir dann zu den Frauen in den angrenzenden Block.

Ein Unentschieden wäre drin gewesen, aber leider schlief unsere Mannschaft bei einer Ecke der Berliner ein wenig und es kam zur Niederlage - letztlich nicht unverdient für die Berliner, aber vermeidbar!

Da wir den Block gewechselt hatten, kamen wir ohne Probleme zur Bahn. Um uns herum standen überwiegend Berliner, aber die Stimmung kam von einer Hand voll Kölner, die "In unserem Veedel" und ähnliches sangen und schliesslich - nachdem sich einer der Bahninsassen übergeben hatte - die Berliner fragten, ob es hier ausser "Berliner Luft" noch etwas anderes gäbe. Eine Antwort habe ich nicht vernommen... Ich war mal wieder froh, Kölner zu sein!

Alles in allem war der Abend ok - ein Punkt wäre allerdings schöner gewesen. Und in Zukunft besuche ich Auswärtsspiele ohne meine Frau oder in einem eher neutralen Block...

Positiv:
- Einlasskontrollen am "äusseren Ring" schnell und problemlos
- Bier nicht nur ausserhalb des Stadionrundes erhältlich, sondern auch im Block selbst, d.h. ohne viel zu verpassen
- Bier nicht nur in 0,5 Bechern, sondern auch in 1,0 Litern
- recht gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln
- echte freilaufende Füchse!
- Abgesehen von der Einlasssituation friedliche Athmosphäre. Man kann auch in den Kölner Farben durch Berlin laufen.

Negativ:
- Aschenbahn ums Spielfeld
- zusätzliche Kontrollen am Block selbst übertrieben und inkompetent! Keine Deeskalation!
- Keine Stimmung durch die Heimfans (ok, dass kann man auch positiv sehen...)

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