Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es um 11.23 Uhr in einem arg gefüllten RegionalExpress mit Bier bewaffnet und 9 aus Köln ankommenden ebenfalls dem güldenen Gerstensaft zugeneigten Begleitern von Düsseldorf nach Dortmund. Die DFL hatte sich den Spass erlaubt, an einem Tag sowohl Dortmund, als auch Schalke und Mönchengladbach zuhause spielen zu lassen, so dass sich insgesamt knapp 200.000 Fussballfans im Rhein-Ruhrgebiet auf die Reise machten. Super! OK, die Gladbacher verabschiedeten sich in Duisburg Hbf bereits, wurden allerdings durch noch mehr Schalke- und BVB-Fans ersetzt. Vom Regen in die Traufe!

In Dortmund Hbf angekommen, mussten wir unseren ursprünglichen Plan, das Thier-Brauhaus in der Fussgängerzone aufzusuchen, schnell ad acta legen. Die Damen und Herren der Bereitschaftspolizei konnten sich nicht so recht mit dem Gedanken, FC-Fans in die City zu lassen, anfreunden. Und da von uns 10 Kölnern 2 Leute mit Fanutensilien rumliefen, war es das dann auch. Tja, es hat schon seinen Grund, warum ich nur in zivil zu Auswärtsspielen fahre.

Was soll´s? Stattdessen ging es mit der U-Bahn direkt zum Stadion, wo wir in der Kampfbahn Rote Erde - der früheren Heimat des BVB und heutigen Spielstätte der zweiten Mannschaft - uns am Anblick eines Biergartens erfreuten und uns dem Konsum mehrerer Brinkhoff´s No.1 hingaben. Herrliches Wetter und wohlschmeckendes Bier, gute Plätze auf der Osttribüne Oberrang nachher im SignalIduna-Park und die dazukommende weibliche Begleitung aus Velbert, so muss ein Fussball-Samstag ablaufen.

Bis hier hin der schöne Teil, jetzt kommen wir zum weniger angenehmen Teil des Tages, dem Spiel: Der FC begann ansprechend und engagiert. Nach den Mauerspielen in Cottbus und gegen Leverkusen sah man endlich wieder spürbaren Zug zum Tor. Riesen Chance von Nova bereits nach 5 Minuten, aber wie Weidenfeller den da noch rausholte, unglaublich. Der Torjubel, der den zahlreichen FC-Fans da noch im Halse stecken blieb, kam dann kurz später durch Vucicevic voll zur Geltung. Nema kam wieder zum Einsatz, richtige Entscheidung von Daum. Der Rechtsschuss war für Weidenfeller diesmal wirklich unhaltbar.

Tja, diese frühe Führung spielte einer gerade auswärts auf Konter ausgerichteten Mannschaft eigentlich wunderbar in die Karten. 10 Minuten lang stand man dann auch hinten noch sicher und tat etwas für´s Spiel. Doch aber der etwa 25. Minute etwa wurde der FC immer passiver, die Dortmunder kamen häufiger vor das Gehäuse von Mondragon.

In der 30. Minute passierte dann, was passieren musste. Ecke BVB, Subotic läuft im Strafraum herum, wie er will, wuchtiger Kopfball, 1:1!

Der Rest der 1. Halbzeit wie auch die gesamte 2. Halbzeit ist schnell erzählt. Es spielte nämlich nur noch Dortmund, vom FC war nichts mehr zu sehen. Die Tatsache, dass der BVB einen Fehler Mondragons zum 1:2 in der 49. Minute und ein kurioses Eigentor des heute etwas glücklosen Geromel in der 81. Minute zum 1:3-Entstand brauchte, um die zugegebenermassen verdienten 3 Punkte einzufahren, zeigt meiner Meinung nach, wie schlagbar die Gelb-Schwarzen heute gewesen wären.

Tja, sei es drum. Wir müssen nach wie vor die Mannschaften unter uns im Auge behalten. Da von diesen jedoch nur Hannover und Cottbus gewannen, der Rest aber leer ausging, tut diese Niederlage in dieser Hinsicht nicht sonderlich weh. Allerdings ist es schon bedenklich, dass wir vom FC seit dem Bayern-Sieg nur die gute 1. Halbzeit gg Bielefeld, sonst aber nur noch Magerkost bis hin sogar zu Fussball zum Abgewöhnen zu sehen bekamen.

Ich hoffe, dass die guten Akzente der ersten 25 Minuten beim Heimspiel gegen unseren Lieblingsgegner Stuttgart zu einem mal wieder guten Spiel genutzt werden können. Schwer genug wird das Spiel gegen die formstarken Schwaben allemal.

Nach dem Spiel ging es dann recht zielstrebig wieder Richtung Dortmund Hbf, von wo aus wir den Zug gen Heimat nahmen, natürlich nicht ohne mein in Dortmund zur Tradition gewordenes Backfischbrötchen mit DAB-Bier vom Kiosk "Fisch-im-Biss" neben dem Aufgang zum Gleis 16, von wo aus der RE nach Düsseldorf/Köln fährt. Traditionen müssen nun mal gepflegt werden, auch wenn einem das sportliche Ergebnis nicht passt.

Bis zum nächsten Auswärtsspiel in Hannover!