6:3

Datum:	21.05.2000
Spieltag:	33
Stadion:	Müngersdorfer Stadion Köln
Zuschauer:	40.000
Schiri:	Herr Kircher aus Tübingen
Aufstellung FC:	Pröll - Cullmann, Lottner, Cichon - Voigt, Ojigwe (71' Bähr), Sichone, Scherz (57' Rösele), Springer - Donkov (57' Hasenhüttl), Kurth
Tore:	1:0 Cichon, 2. Minute 2:0 Donkov, 3. Minute 2:1 Wehlage, 12. Minute 2:2 Klasnic, 18. Minute 3:2 Springer, 31. Minute 4:2 Ojigwe, 38. Minute 5:2 Scherz, 53. Minute 5:3 Gerber, 60. Minute 6:3 Ojigwe, 61. Minute
Spielbericht:	Heute war erneut ein "Lustspiel" angesagt, für uns ging es erneut um die goldene Ananas. Klar war aber, dass sich die Mannschaft besser als beim 1:2 gegen den KSC in der Vorwoche präsentieren wollte. Klar war allerdings auch, dass unsere Freunde vom FC St. Pauli drei Punkte gegen den Abstieg gut hätten gebrauchen können. In Anspielung an das 5:0 aus dem Meisterjahr 1978 rollten sie dann ein Transparent aus, auf welchem "Remember 1978 - Jetzt seid ihr dran!" stand. Im Nachhinein kann man nur sagen: Schade Jungs, aber ihr hattet genügend hochkarätige Torchancen, die ihr versemmelt habt und mit dem Torwart wirklich einen Fliegenfänger am Start. Aber Oberhausen dürftet ihr wohl schlagen und dann seid ihr doch noch durchgekommen! Aber nun mal von Anfang an, denn bereits am Anfang war viel los! Nur 40.000 Zuschauer waren gekommen, vielleicht lag dies aber auch am miesen Wetter. Der Pauli-Block war erwartungsgemäß gut gefüllt. Die Stimmung war bereits vor dem Spiel super. Klar, jeder lachte über den glorreichen Saisonabschluss der Pillen in Unterhaching. Auch von mir herzlichen Glückwunsch zur VIZEMEISTERSCHAFT!!! Vor dem Anstoss wurden dann die Spieler verabschiedet, die den Verein nach dem Saison verlassen. Es gab dabei Standing Ovations für Pascal Ojigwe und Schlachtrufe für Ralph Hasenhüttl. Die Anderen Abgänge trafen die Fans scheinbar nicht so hart... Aber egal, wir hatten uns gerade gesetzt, da netzte Thomas Cichon eine verlängerte Ecke schon zum 1:0 ein. Was für ein Start. Und als Georgi Donkov keine 60 Sekunden später per Lupfer das 2:0 markierte, sah es für die Paulianer schon sehr schlecht aus. Die Stimmung im Stadion wurde aber immer besser! Es entwickelte sich ein munteres Spiel, bei dem Pauli nicht geschockt war uns zu grossen Chancen kam. "Leider" muss man schon fast sagen, versemmelten sie viele gute Chancen. Aber per Doppelschlag konnten sie noch in der Anfangsphase - mit freundlicher Unterstützung der FC-Defensive - den Ausgleich erzielen. Und das muntere Chancenversemmeln ging weiter, beide Teams übertrumpften sich hier gegenseitig. Nach einem Pfostentreffer von Markus Kurth konnte Christian Springer dann per Kopf die 3:2-Führung erzielen, ehe der scheidende Pascal Ojigwe dann das 4:2 erzielen konnte. Sein erster Saisontreffer, den er sich redlich verdient hatte. Wiederum gab's Standing Ovations für Pascal, der von den Kollegen "geschultert" wurde. Jeder freute sich für den kleinen Nigerianer. Nach der Pause ging es weiter wie bisher. Matthias Scherz traf zum 5:2, Fabian Gerber zum 5:3 und im Gegenzug wiederum Pascal Ojigwe zum 6:3. Unglaublich, schon wieder ein Treffer von Pascal. Wiederum wurde er heftig gefeiert, und als er kurz danach den Platz verlassen durfte, kannte der Jubel kein Ende mehr. Jeder, wirklich jeder im Stadion würdigte seine mehr als starke Saisonleistung. Pascal, wir werden Dich vermissen!!! Das Spiel plätscherte dann noch so vor sich hin, es gab noch einige gute Chancen für beiden Teams und speziell Pauli lies alle Tor-Einladungen gnadenlos durch eigenes Versagen aus. So wird es noch schwer mit dem Klassenerhalt. Man freute sich noch über den Sieg von Cottbus und ärgerte sich über den hohen Sieg von Gladbach. Jetzt muss man Cottnus nächste Woche schon gewinnen lassen, damit Gladbach unten bleibt. Und nur das kann das Ziel der nächsten Woche sein!!! Nach dem Spiel gab's dann noch die Ehrenrunde von Trainer und Spielern bevor es auf die Jahnwiesen ging. Dort war eine Mega-Bühne aufgebaut worden, auf der kölsche Bands auftraten. Natürlich mangelte es auch nicht an Bierbuden... Das Wetter war jetzt glücklicherweise umgeschlagen und es regnete nicht mehr. Mehrere tausend Fans schienen auf der Wiese zu sein, aber irgendwie hatte ich etwas mehr erwartet. OK, ich stand auch ziemlich weit hinten, aber zuerst spielten nur die "zweitklassigen" Bands, dann gab's eine kurze Ansprache von Ewald Lienen und Alex Voigt und Dirk Lottner trällerten je ein Liedchen. Nun spielten die Kolibris und erstmals kam etwas Stimmung auf. Danach kam eine Pause, und da auch das Bier restlos ausverkauft war, ströhmten viele Fans nun schon nach Hause, obwohl die Highlight noch kommen sollten. Auch ich bin gegangen, vielleicht kann Rume mehr darüber berichten! Insgesamt war's eine würdige Verabschiedung aus der zweiten Liga - hoffentlich für immer!!! - CH Das letzte Zweitliga-Heimspiel ... und was für ein Torfestival zum Abschluß. Neun Treffer - Klasse. Und dabei hätten auch noch mehr Tore fallen können, aber Markus Pröll verhinderte eben mehr Gegentreffer, als der kommende HSV-Keeper auf Seiten des FC St.Pauli. Ich kann und will hier auch gar nicht mehr großartig auf das Spielgeschehen eingehen, denn es ging für unseren FC ja um nicht mehr so viel (außer der Zweitliga-Meisterschaft) und so waren alle Fans groß in Feierstimmung. Zuerst machte ein Aufstiegs-Umzug einiger FC-Fanclubs auf der Aschenbahn die Runde, wobei der schönste Wagen noch vor dem Stadion bleiben musste, weil er einfach zu hoch war und nicht durch das Eingangstor passte. Die D-Jugend unseres FC fegte mal wieder den Gegner zweistellig vom Platz (11:0 gegen Euskirchen) und das Wetter hielt auch erst noch ganz gut mit, auch wenn es nicht mehr so richtig sommerlich warm war. Die Cheerleaders traten dennoch in ihrem gewohnten Outfit an und brachten eine riesige Menge Luftballons mit ins Stadion, die beim Einlaufen der Teams gen Himmel losgelassen wurden. Ein toller Anblick, der zeitgleich mit der Choreographie im Oberrang stattfand. Ein wirklich würdiger Rahmen für einen Abschied aus Liga Zwei. Das Spiel begann dann auch mit einem echten Paukenschlag, denn wenn Hannover schon sieben Minuten für eine 2:0-Führung braucht, brauchen wir eben nur drei Minuten. Die Stimmung war nach diesem Doppelschlag natürlich grenzenlos und die Paulis konnten einem schon Leid tun. Die Hanseaten kämpfen ihrerseits ja noch um den Klassenerhalt und hatten mit einem Plakat "Remember 78 - Jetzt seid IHR dran" um drei Punkte gebettelt. Doch Sportsmann Ewald Lienen hatte zur Motivation unserer Spieler die Parole ausgegeben "Wenn ihr gewinnt, dann dürft ihr auch anschließend feiern" und so lief die Partie dann auch, wie man es anhand des Tabellenstandes erwarten konnte. Zwar glichen die Hanseaten kurzfristig zum 2:2 aus, konnten den immer wieder anrollenden FC-Angriffen aufgrund ihres katastrophalen Abwehrverhaltens kaum mehr was entgegensetzen, so daß sogar Pascal Ojigwe sich mit einem Doppelpack vor heimischer Kulisse verabschieden konnte. Aber Kopf hoch Pauli, im Heimspiel gegen RWO habt ihr die Entscheidung noch selbst in der Hand. Beim FC dagegen konnte sich Markus Pröll noch durch einige Glanzparaden auszeichnen und irgendwie hatte ich den Eindruck, als wenn auch die FC-Hintermannschaft schon auf der Jahnwiese feierte, denn es gab viele Möglichkeiten für die Paulis, das Ergebnis noch zu korrigieren. Und unter uns: Bei einem 6:6 wären wir auch noch glücklich gewesen, oder? Die Feier nach dem Spiel litt dann ein wenig unter dem grandiosen Spiel, denn solch eine Stimmung konnte trotz der vielen kölschen Bands einfach nicht mehr aufkommen. Völlig daneben fand ich übrigens auch das "Jürgen"-Lied im Techno-Sound, daß dem Big Brother-Knallkopf gewidmet wurde (was hat der mit dem FC zu tun?). Wie man aus Scheiße Geld machen kann, hat uns ja Stefan Raab schon vorgemacht, doch interessiert sich heute noch einer für die O-la-Palöma-Boys? Solche Scheiben liegen nun sicherlich im Müll, wo sie eigentlich gleich nach der Veröffentlichung schon hingehört hätten (wie auch das Jürgen-Lied). Als dann aber noch die komplette Mannschaft auftauchte, wurde die Stimmung wieder besser. Ewald Lienen brachte noch seine Danksagungen an alle Beteiligten beim FC zum Ausdruck und auch wenn ihm selber das nicht passt, daß er als Held gefeiert wird: Wir wissen schon, was wir an ihm haben. Hauptsache die Fans wissen das auch zu würdigen, wenn es in der kommenden Saison nicht so problemlos klappt wie bislang... - RUME

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